Und warum ein Zerrspiel mit einem ängstlichen Hund enorm heilsam sein kann!
Der heutige „Internationale Tag des Tauziehens“ feiert eine der ältesten bekannten Formen von körperlichen Wettkämpfen, die sogar zwanzig Jahre lang, von 1900 bis 1920, olympisch war. Tauziehen ist ein traditioneller Kraftsport, bei dem zwei Teams an einem Seil ziehen und versuchen, die gegnerische Mannschaft über eine Markierung zu ziehen.
Eine ähnliche Dynamik lässt sich beim Spielen mit Hunden beobachten, insbesondere bei sogenannten Zerrspielen. Dabei hält der Hund sein Spielzeug oder Zergel (Seil) mit seinen Zähnen fest, während der Gegenpart (du oder ein anderer Hund) am anderen Ende zieht.
Ein Zerrspiel ist nicht nur ein spaßiger Zeitvertreib, sondern ein echtes Trainingswerkzeug, vor allem für Mehrhundehalter. Es hilft deinen Hunden, sich auszupowern, klare Regeln zu lernen und vor allem: Vertrauen zueinander aufzubauen. Anstatt sich um Ressourcen zu streiten, können sie positive Erfahrungen miteinander verknüpfen. Wer viel gemeinsam spielt, lernt, entspannt miteinander umzugehen. Und das ist in der Mehrhundehaltung Gold wert!
Aber Zerrspiele sind auch für unsichere, vorsichtige Hunde ein wirklicher Gamechanger, denn sie helfen enorm, Ängste zu besiegen!
Konkurrenz abbauen statt verstärken
Viele Halter sorgen sich, dass Zerrspiele Rivalitäten verschärfen könnten. Doch das Gegenteil ist der Fall – wenn du es richtig anstellst. Wichtig ist, dass du von Anfang an Regeln festlegst. Jeder Hund bekommt seine Chance, das Spielzeug zu halten, und du steuerst das Spiel aktiv. So lernt jeder, dass es keinen Grund gibt, sich zu streiten.
Ein Zerrspiel mit dem Hund
- fördert Teamwork und Konfliktlösung: Wer lernt, spielerisch nachzugeben, kann auch im Alltag entspannter reagieren.
- baut Spannungen ab: Das gemeinsame Spiel hilft, Frust zu mindern und vermeidet Rivalitäten.
- stärkt das Vertrauen: Hunde lernen, einander besser einzuschätzen und ihre Kräfte kontrolliert einzusetzen.




Die Spielregeln: Fairness ist Trumpf
Lass deine Hunde nicht unkontrolliert „drauf los“, sondern gib das Signal zum Start und zur Pause. Jeder beteiligte Hund soll die Möglichkeit haben, zu ziehen, zu gewinnen und auch loszulassen. Und spiele zu jeder Zeit fair! Kein Hund sollte sich unter Druck gesetzt fühlen oder das Empfinden haben, immer zu verlieren.
Achte auf die Körpersprache – Freude und Lockerheit sind erwünscht, Frust und zu viel Erregung nicht! Kurze Pausen helfen hier, die Aufregung niedrig zu halten und Eskalationen zu vermeiden.




Vertrauensaufbau durch gemeinsames Spiel
Hunde, die miteinander zerren, lernen, einander gut einzuschätzen. Sie erkennen, wie viel Kraft der andere hat, wann sie nachgeben müssen und wie sie fair miteinander umgehen können. Das ist besonders wertvoll, wenn du einen neuen Hund in deine tierische Familie integrierst.
Das Zerrspiel mit Hund dient als Brücke: Statt sich fremd zu bleiben, erleben die Vierbeiner von Anfang an positive Interaktionen.
Dein Einfluss als Spielleiter
Deine Rolle ist dabei entscheidend! Du bist der Schiedsrichter, der sicherstellt, dass alle sich an die von dir individuell aufgestellten Regeln halten. Lobe ruhiges Verhalten und beende das Spiel, wenn es zu hitzig wird. So lernen deine Hunde, dass es sich lohnt, fair zu bleiben.
Du kannst auch wichtige Signale wie „Loslassen“ oder „Weiterziehen“ einbauen. Dadurch bleibt das Zerrspiel immer kontrolliert und deine Hunde lernen zusätzlich, sich an dir zu orientieren.
Warum Zerrspiele für ängstliche Hunde heilsam sein können
Kennst du das? Dein Hund zuckt zusammen, wenn jemand die Hand hebt. Neue Situationen machen ihn unsicher. Laute Geräusche lassen ihn erstarren.
Besonders Hunde aus dem Tierschutz bringen oft ein Päckchen aus ihrer Vergangenheit mit. Aber es gibt eine spielerische Methode, um Ängste abzubauen. Genau, es sind auch hier Zerrspiele! Was auf den ersten Blick wie ein einfaches Gerangel mit einem Seilspielzeug aussieht, ist in Wahrheit viel mehr als das.
Für unsichere Hunde bedeutet ein Zerrspiel nicht einfach nur Spaß, sondern auch ein Stück Kontrolle. Dein Hund entscheidet mit, wie stark er zieht und wann er loslässt. Er erlebt: „Ich kann etwas beeinflussen!“ Das ist enorm wichtig für das Selbstvertrauen.
Und es muss nicht sofort ein Power-Duell sein! Viele unsichere Hunde trauen sich nämlich gar nicht, ihre Kräfte spielerisch einzusetzen. Dabei kann aber genau das ihnen helfen, Ängste abzubauen und Selbstvertrauen aufzubauen!
Selbstbewusstsein in kleinen Schritten aufbauen
Ein unsicherer Hund muss nicht von Anfang an mit voller Kraft ins Spiel gehen. Beginne vorsichtig. Lasse ihn das Spielzeug erkunden. Vielleicht nimmt er es erst zögerlich ins Maul, vielleicht stupst er es nur an. Jede Interaktion ist ein Erfolg! Mit der Zeit wird er mutiger und aktiver.
Das Zerren und Kauen hat im Übrigen auch eine physiologische Wirkung. Es hilft dem Hund, Stress abzubauen. Das liegt daran, dass dabei Endorphine freigesetzt werden – also Glückshormone! Und genau die brauchen ängstliche Hunde, um positive Erfahrungen zu sammeln.
Der Einstieg: Geduld ist der Schlüssel
Jeder Hund ist anders. Während der eine sofort voller Begeisterung am Zergel hängt, braucht ein anderer mehr Zeit. Zwinge deinen Hund zu nichts! Biete ihm das Spielzeug an, animiere ihn sanft, aber respektiere seine Grenzen.
Vielleicht hilft es auch, wenn du das Spielzeug erst einmal selbst interessant machst, indem du es leicht bewegst oder mit hoher Stimme motivierst.
Die Wahl des richtigen Spielzeugs
Nicht jedes Spielzeug eignet sich für jeden Hund. Manche Hunde bevorzugen weiche Stoffseile, andere lieben feste Gummi-Spielzeuge. Probiere aus, womit sich dein Hund am wohlsten fühlt. Wichtig ist, dass das Material stabil und sicher ist, damit beim Spielen nichts verschluckt werden kann.




Und für den Mehrhundehaushalt sind tatsächlich wenige Zerrspielzeuge sinnvoll. Achte darauf, dass das Spielzeug robust und vor allem lang genug ist, damit jeder Hund genug Platz hat und kein ungewollter „Zahnkontakt“ entsteht.




Fazit: Mehr Harmonie durch spielerisches Zergeln
Zerrspiele sind viel mehr als nur ein lustiger Zeitvertreib. Sie sind eine Brücke zwischen deinen Hunden, helfen, Stress abzubauen und machen das Zusammenleben harmonischer. Probiere es aus – mit ein wenig Geduld und klaren Regeln wirst du sehen, wie es deine Gruppe langsam, aber sicher enger zusammenschweißt!
Und als sanftes Zerrspiel hilft es einem ängstlichen Hund, Mut zu fassen, Stress abzubauen und Vertrauen zu dir als Spielpartner zu finden. Du wirst so zur sicheren Basis, die ihn ermutigt, selbst mutiger zu werden.
Mit Geduld, einem passenden Zergel und klaren Regeln kann das gemeinsame Spiel dabei zu einem wertvollen Trainingselement werden.
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