Wenn eine Beißerei zwischen eigenen Hunden passiert, ist Stress vorprogrammiert. Viele Hundebesitzer stehen dann vor einer schwierigen Frage: Können die beteiligten Tiere jemals wieder friedlich miteinander auskommen?
Die Angst vor einem erneuten Vorfall ist verständlich, doch in den meisten Fällen ist es mit der richtigen Vorgehensweise durchaus möglich, wenn die Situation genau analysiert und entsprechend gezielt trainiert wird. Mit Achtsamkeit und Geduld langfristig positive Verhaltensmuster zu schaffen, ist ein wichtiger Ansatz.
Das Verständnis für die Ursache des Vorfalls ist dabei entscheidend, denn Hunde beißen sich nicht grundlos. Meistens sind es bestimmte Auslöser, die zu einem aggressiven Verhalten führen. Zu den häufigsten Gründen zählen Ressourcenverteidigung (Futter, Spielzeug, Lieblingsplatz, Menschen), Territorialverhalten oder Unsicherheit und Angst. Auch Missverständnisse in der Kommunikation zwischen den Hunden können zu Konflikten führen. Allgemeiner oder gesundheitlicher Stress kann sich ebenfalls in Form von Aggression entladen, wenn eine kritische Situation entsteht.
Erste Maßnahmen nach einer Beißerei
Ist es zu einer Beißerei gekommen, sollten die Hunde erst einmal getrennt werden, um die Situation zu entschärfen. Eine direkte Wiederzusammenführung, wenn alle noch unter Anspannung stehen, wird die Lage verschärfen. Stattdessen sollten die Hunde später langsam und unter kontrollierten Bedingungen wieder aneinander gewöhnt werden, immer mit der Vorgabe, dass jede Begegnung ruhig und positiv abläuft. Dies kann – je nach Intensität der vorherigen Streiterei – einige Zeit dauern, denn die Hunde müssen erst wieder Vertrauen zueinander fassen.
Ein kontrolliertes und entspanntes Umfeld, in dem miteinander positive Erfahrungen gemacht werden, schafft hier die besten Voraussetzungen. Denn statt auf Strafe oder Dominanzdenken zu setzen, was den Stress weiter steigern würde, setzt man auf positive Verstärkung und Belohnung für entspanntes Verhalten (in Form von Zuwendung, Distanzvergrößerung, Futter u. a.).


Finde den Auslöser für die Beißerei zwischen den eigenen Hunden
Der Erfolg einer Zusammenführung hängt generell maßgeblich davon ab, ob der Besitzer den Auslöser für das Verhalten erkannt hat und daran arbeitet. Denn jeder Hund hat individuelle „Trigger“, die ihn aus der Ruhe bringen können.
Wann genau zeigt der Hund stressbedingtes Verhalten? Wie sieht die Körpersprache aus, bevor es zur Beißerei kommt?
Oft gibt es feine Signale wie Fixieren, versteifte Körperhaltung oder eine erhöhte Anspannung, die den bevorstehenden Konflikt ankündigen. Durch sogenanntes „Desensibilisieren“ und „Gegenkonditionieren“ lässt sich das Verhalten aber durchaus positiv beeinflussen. Dabei geht es darum, den Hund schrittweise an den Auslöser zu gewöhnen, damit dieser nicht mehr als bedrohlich wahrgenommen und dementsprechend entspannter reagiert wird.

Kontrollierte kurze Begegnungen mit größerem Abstand an neutralen Orten minimieren anfangs die Wahrscheinlichkeit neuer Konflikte. Sollte es dennoch zu Spannungen kommen, werden die Hunde sanft und ruhig aus der Situation geführt.
Beißerei zwischen eigenen Hunden
Bei Konflikten zwischen Hunden innerhalb einer Familie sollten im ersten Schritt individuelle Rückzugsorte für jeden und das Vermeiden von Konkurrenzsituationen im Fokus stehen, etwa durch getrenntes Füttern und individuelle Spaziergänge. Auch hier spielt Stressmanagement eine entscheidende Rolle und das Führen eines Tagebuches hilft, Fortschritte zu dokumentieren und langfristig wieder ein friedliches Miteinander zu schaffen.
Weitere wichtige Maßnahmen können gutes Maulkorbtraining und das schrittweise Zusammenführen, anfangs abgesichert durch Zäune, Gitter oder Glastüren, sein.


NEWSLETTER
Du willst raus aus dem Chaos und rein in die Harmonie?
In meinem Newsletter bekommst du regelmäßig Inspiration, praktische Tipps, ehrliche Einblicke und kleine Denk-Anstupser, die wirklich weiterhelfen – dir und deinen Hunden. Kein BlaBla. Kein Druck. Sondern ECHTE Hundeliebe. Von mir. Für dich.
Trag dich jetzt ein – und erhalte zusätzlich kostenlos meinen Trainingsratgeber „Brücken bauen für tiefes Vertrauen“!
