Meine große Liebe
Galgo und Podenco – diese eleganten, sanftmütigen Windhunde haben eine lange Geschichte, die ebenso faszinierend wie herzzerreißend ist. In diesem Blogartikel erforschen wir ihre Ursprünge, ihr Wesen, die Herausforderungen, denen sie in Spanien gegenüberstehen, und die lebensverändernde Arbeit der Tierschutzorganisationen.
Herkunft der spanischen Windhunde
Die Wurzeln der Galgos (Galgo español) reichen bis in die Antike zurück, wo sie von den Kelten für die Jagd geschätzt wurden. Ihre Geschichte in Spanien ist tief mit der Kultur und Tradition verwoben, doch leider ist ihr Schicksal heute oft von Vernachlässigung und Misshandlung geprägt. Podencos, oft als „die unsichtbaren Hunde Spaniens“ bezeichnet, teilen ein ähnliches Schicksal. Ihre Abstammung von den alten Pharaonenhunden Ägyptens macht sie zu einer der ältesten Hunderassen der Welt.
Das triste Leben von Galgo und Podenco
Die Realität für viele dieser Hunde in Spanien ist grausam. Sie werden hauptsächlich für die Jagd und den Sport gezüchtet und oft unter schrecklichen Bedingungen in dunklen Verschlägen, Kellern oder Zwingern gehalten. Ohne ausreichend Futter, Wasser oder medizinische Versorgung.
Nach der Jagdsaison werden viele ausgesetzt, in Tötungsstationen abgegeben oder brutal umgebracht, weil sie als nicht mehr nützlich angesehen werden. Offizielle Stellen sprechen von jährlich 50.000 – 80.000 aussortierten Tieren, die Dunkelziffer wird tatsächlich höher sein.
Jagdhunde – aber als spanischer Windhund wertlos
Die Jagd mit Windhunden ist in Spanien eine alte Tradition, die vor allem in den Regionen Kastilien, La Mancha, Leon und Andalusien praktiziert wird. Die Jagdsaison dauert von Oktober bis Ende Januar, in der die Hunde auf Hasen oder andere Kleintiere angesetzt werden. Die Jäger (Galgueros) trainieren brutal und grausam auf Leistung, indem die Hunde u.a. an Autos oder Motorräder gebunden und über den Asphalt gehetzt werden, bis sie zusammenbrechen oder sterben. Manche werden auch in Karussells gespannt und müssen im Kreis laufen, bis sie erschöpft sind.
Hunde, die zu langsam oder zu schwach sind, werden sofort getötet oder ausgesetzt.
Wie Tierschutz Leben verändert
Tierschutzorganisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Rettung und Rehabilitation dieser Hunde. Sie kämpfen gegen die Tradition und arbeiten hart daran, ein Bewusstsein für das Leiden der Galgos und Podencos zu schaffen und ihnen eine zweite Chance im Leben zu geben.
Die Adoption eines spanischen Windhundes ist ein Prozess, der häufig ein großes Maß an Geduld und Verständnis erfordert. Viele dieser geretteten Vierbeiner finden zunehmend auch bei uns in Deutschland ein liebevolles Zuhause und die Freude, unendliche Liebe, Loyalität und Bereicherung, die sie ihren neuen Familien bringen, sind unermesslich.
Ihre sanfte Natur und Fähigkeit, starke Bindungen zu ihren Menschen zu knüpfen, machen sie zu idealen Begleitern. Wichtig ist, ihre Vergangenheit zu verstehen und ihnen die Zeit und Geduld zu geben, die sie benötigen, um sich an ihr neues Leben anzupassen.
Charakter von Galgo und Podenco
Galgos und Podencos sind bekannt für ihr sanftes, ruhiges Wesen. Sie sind extrem loyal und liebevoll gegenüber ihren Familien, was sie zu hervorragenden Begleitern macht. Trotz ihres sanften Charakters benötigen sie regelmäßige Bewegung und geistige Anregung. Schließlich sind es Jagdhunde mit hervorragenden Sinnen (sie jagen auf Sicht, über Nase und Ohren).
Darüber hinaus sind Galgos und Podencos sehr schnelle Läufer, die bis zu 70 km/h erreichen können und dieses freie Rennen auch täglich brauchen, um glücklich zu sein.
Unterschiede zwischen Galgo und Podenco
Galgos und Podencos haben einen schlanken, athletischen Körperbau, lange Beine, einen tiefen Brustkorb und einen langen Schwanz. Der Kopf ist schmal und eher spitz, das Fell in verschiedenen Farben und Mustern meist kurz und glatt (wobei auch rauhaar vorkommen kann). Während beide Rassen für ihre Jagdfähigkeiten bekannt sind, unterscheiden sie sich in ihrem weiteren Aussehen, Temperament und Bedürfnissen.
Podencos, mit ihren großen, aufrechtstehenden Ohren und ihrer Vielfalt an Größen, sind ebenso anpassungsfähig wie intelligent. Galgos sind für ihre Ruhe und Gelassenheit im Haus sowie Eleganz und Geschwindigkeit im Außenbereich bekannt, haben ein ruhigeres Temperament und benötigen eine sensibel eingestellte, liebevolle Umgebung. Beide Rassen schätzen einen warmen, bequemen Platz im Haus und Kleidung bei Regen und Kälteperioden, da sie besonders kälteempfindlich sind.
Adoptiere einen spanischen Windhund, deinen Leitfaden zum Glück auf vier Pfoten
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Galgo und Podenco ist ihre emotionale Intelligenz. Sie spüren die Stimmungen ihrer Menschen und passen sich eng daran an. Diese Begabung zu echter Empathie macht sie zu sehr sensiblen Begleitern, die sowohl Trost als auch Freude und damit eine tiefe Bindungsfähigkeit in das Familienleben bringen. Der spanische Windhund verdient eine Chance auf ein liebevolles Zuhause und ein Leben frei von Leid!
Es gibt eine Vielzahl an Vereinen und Initiativen, die in Spanien oder auch anderen Ländern aktiv sind. Sie retten Hunde aus den Tötungsstationen oder von der Straße, versorgen sie medizinisch und vermitteln sie anschließend. Du kannst diese Organisationen mit Geld- oder Sachspenden unterstützen oder dich als Mitglied, Pate oder Helfer engagieren.
„Far from Fear“ ist „mein Verein“, bei dem ich seit 2007 als Pflegestelle tätig bin. Über ihn sind meine aktuell sechs eigenen Galgos sowie die beiden bereits verstorbenen Schätze zu mir gekommen.
Seriöse Tierschutzarbeit wird u.a. hier geleistet:
- Far from Fear e.V.
- A.S.P.A. friends e.V.
- Fundación Benjamín Mehnert
- Galgo-Hilfe e.V.
- Galgorettung fränkisches Seenland
- Galgovermittlung e.V.
- Hundepfoten in Not
- Parenas Pfotenhilfe
- Podenco in Not
- Tierschutz Spanien
- TSV Galgo-Friends e.V.
- Windhund-Netzwerk e.V.
Mehrhundehaltung mit Galgos und Podencos?
In der Welt der Hundeliebhaber gibt es die, für die zwei Vierbeiner gerade erst der Anfang sind. Mehrhundehalter, insbesondere jene mit einem Faible für Tierschutzhunde, entscheiden sich immer häufiger für Rassen, die nicht nur wegen ihrer sozialen Kompetenz hervorragend in einem großen „Rudel“ leben können, sondern dies sogar sehr schätzen. Dazu zählen auf jeden Fall der Galgo und auch Podenco.
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Der Greyhound – von der Rennbahn ins Wohnzimmer
Eine ebenfalls vom Tierschutz oft aufgefangene Rasse ist eine der ältesten der Welt, der Greyhound. Darstellungen der langbeinigen Vierbeiner mit tiefer Brust finden sich bereits in ägyptischen Grabmalereien. Und tatsächlich ist der meist mit dem Rennsport assoziierte Greyhound ein königlicher und eleganter Begleiter. Seine Geschichte ist eng mit der britischen und irischen Kultur verknüpft, und als größter kurzhaariger Windhund besticht er durch seine athletische Erscheinung und sein sanftes Gemüt.
Aber genau wie der Galgo in Spanien lediglich als Gebrauchshund angesehen wird, so haben auch die englischen und irischen Greyhounds in ihren Heimatländern wenig Fürsprecher. Sie werden nach einer maximal dreijährigen Rennphase gnadenlos aussortiert.
Doch trotz ihrer Vergangenheit als Rennhunde (in Irland werden jedes Jahr etwa 20.000 Welpen registriert, die in der offiziellen und vor allem „freien“ Greyhound-Industrie verheizt werden) sind sie ruhige, sanfte Tiere im Haus. Und können liebevolle, anpassungsfähige Familienmitglieder werden, die ihre Zeit am liebsten in der Gesellschaft ihrer Menschen verbringen.
Kurze, aber intensive Laufsessions in einem gesicherten Bereich erfüllen ihren Bewegungsbedarf oftmals. Ebenso genießen sie lange, gemütliche Spaziergänge.
Sanfte Seelen in der Familie
Weitere Windhundrassen sind der Afghane, der russische Barsoi, der irische Wolfshund, der schottische Deerhound, der ungarische Magyar Agár, der orientalische Saluki, der nordafrikanische Sloughi, der mittelasiatische Tazi, das italienische Windspiel oder der aus England stammende Whippet. Weniger bekannt sind Azawakh, Chart Polski, Chippiparai, Chortaj, Combai, Kaikadi, Kanni, Levriero Sardo, Mudhol Hound, Rajapalayam, Rampur Hound und Taigan.
Der Silken Windsprite (oder Langhaar-Whippet) ist eine junge Rasse aus Amerika, entstanden aus einer Kreuzung von Sheltie und Whippet. Dagegen spricht man bei Kreuzungen aus (Langhaar-)Whippet und Barsoi vom Silken Windhound.
