Die ersten Wochen mit einem neuen Welpen sind für jeden Hundebesitzer eine aufregende und prägende Zeit. In der sensiblen Sozialisierungsphase können junge Hunde grundlegende Lernerfahrungen machen, die ihr Verhalten und ihre Persönlichkeit nachhaltig prägen. Doch wie sinnvoll sind Welpengruppen oder Welpenspielstunden wirklich? Und worauf sollten Hundebesitzer achten, um von diesen Angeboten zu profitieren, ohne Schaden zu riskieren?
In diesem Artikel betrachten wir den Sinn und Unsinn von Welpengruppen, geben Tipps zur Auswahl der richtigen Welpenschule und zeigen, wie eine positive Lernumgebung das Leben eines Hundes langfristig bereichern kann.
Wie die richtige Welpengruppe die Weichen für ein entspanntes Hundeleben stellen kann
Welpen sind in ihrer Sozialisierungsphase so herrlich offen für grundsätzliche Lernerfahrungen, und das sollte jeder Hundebesitzer positiv nutzen! Es geht um die richtige Weichenstellung für die nächsten gemeinsamen Jahre und das sensible Begleiten des Tieres zu einem entspannten, selbstsicheren erwachsenen Hund, gerne mit Hilfe einer positiv arbeitenden Hundeschule!
Zu viel gewollt oder unbedacht agiert ist gerade am Anfang aber oftmals auch eher kontraproduktiv, daher sollte sich jeder Hundebesitzer gut überlegen, welches Angebot wirklich für sich selbst und vor allem den kleinen Neuzugang passt. Eine reine Welpenspielgruppe ist es sicherlich nicht!
Es ist zwar ohne Frage ganz wunderbar, Welpen verschiedener Rassen beim Toben zuzusehen, aber die Frage ist – was lernt ein Hund dabei? Dass es ok ist, andere anzurempeln, in den Schwanz zu beißen, kleinere Artgenossen umzurennen oder einzuschüchtern? Selbstverständlich nicht! Alles könnte nicht nur körperlichen, sondern vor allem auch seelischen Schaden anrichten. Spielgruppen ohne entsprechende Anleitung kompetenter Trainer, ohne die Möglichkeit, notfalls in von Größe oder Temperament passende Zweierkonstellationen zu trennen, und auch ohne die Teilnahme gut sozialisierter erwachsener Hunde geht so ein Angebot absolut an den Bedürfnissen von Welpen vorbei.
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Was sind Welpengruppen und warum sind sie wichtig?
Welpengruppen sind speziell für die Sozialisierung und Erziehung junger Hunde konzipierte Treffen. In einer gut geführten Welpenschule lernen die Vierbeiner:
- Körpersprache anderer Hunde zu deuten und angemessen darauf zu reagieren.
- Grundkommandos und Alltagsregeln, die das Zusammenleben erleichtern.
- Umweltreize wie fremde Geräusche, Menschen und Situationen positiv wahrzunehmen.
Das Ziel ist, den Welpen zu einem sozial verträglichen, selbstbewussten Hund zu erziehen, der sicher mit verschiedenen Lebenssituationen umgehen kann. Eine gute Welpengruppe berücksichtigt dabei die individuellen Bedürfnisse jedes Hundes – von der Rasse bis zum Temperament.
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Risiken von Welpenspielgruppen ohne Anleitung
Eine reine Welpenspielgruppe, in der die Hunde unkontrolliert toben, birgt jedoch erhebliche Risiken:
- Falsche Verhaltensmuster: Welpen könnten lernen, dass grobes Verhalten wie Anrempeln oder Beißen akzeptabel ist.
- Seelische Belastungen: Einschüchterung durch dominantere Hunde kann zu Angststörungen oder Unsicherheiten führen.
- Fehlende Kontrolle: Ohne erfahrene Trainer fehlt oft die Möglichkeit, Konflikte zu moderieren oder auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.
Eine gut geführte Welpengruppe sorgt daher für klare Regeln, setzt auf kleine, homogene Gruppen und bindet auch erwachsene, gut sozialisierte Hunde ein, die durch ihr Verhalten Orientierung geben.
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Die richtige Welpenschule finden: Worauf es ankommt
Nicht jede Welpengruppe ist gleich gut geeignet. Bei der Auswahl einer Welpenschule sollten folgende Kriterien im Vordergrund stehen:
- Kompetente Trainer: Achte darauf, dass die Hundeschule von qualifizierten Fachleuten geleitet wird, die mit modernen, positiven Trainingsmethoden arbeiten. Sie sollten sich Zeit für Fragen und individuelle Ansätze nehmen können und vor allem Neuhundebesitzer gut abholen.
- Kleine Gruppen: Zu viele Welpen auf einmal können schnell zu Chaos führen. Überschaubare Gruppen bieten mehr Sicherheit und ermöglichen individuelles Training.
- Strukturierte Abläufe: Eine sinnvolle Mischung aus Spiel, Training und Ruhephasen fördert die Lernbereitschaft.
- Sichere Umgebung: Verletzungsgefahren durch Halsbänder oder Geschirre sollten minimiert und die Welpen unter Aufsicht gehalten werden.
- Einsatz von Trainerhunden: Gut sozialisierte erwachsene Hunde dienen den Welpen als Vorbilder dienen und bringen ihnen wichtiges Sozialverhalten bei. Sie helfen, bei Bedarf korrigierend einzugreifen.
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Welpengruppen in der Praxis: Ein Beispiel aus Neuenmarkt
In meiner eigenen „Puppy Party“ in Neuenmarkt lege ich besonderen Wert auf eine ausgewogene Mischung aus Spiel und Training. Jeder Termin beginnt mit Ruhe, bevor die Welpen kontrolliert miteinander in Kontakt treten.
Wir arbeiten mit einer überschaubaren Anzahl an Hunden, mindestens zwei ausgebildeten Fachkräften und mehreren erfahrenen Trainerhunden. So können wir auf individuelle Bedürfnisse eingehen und Probleme direkt lösen. Die Sicherheit und das Wohlbefinden der Welpen stehen dabei immer an erster Stelle!
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Ab wann kann ein Welpe in die Hundeschule?
Welpen können in der Regel ab der 9. Lebenswoche, bzw. nach einer kurzen Eingewöhnungsphase im neuen Zuhause, an einer Welpengruppe teilnehmen. Ein aktueller Impfschutz (Grundimmunisierung) ist unerlässlich, um den Welpen vor Krankheiten zu schützen.
Bevor es in die Hundeschule geht, können Hundebesitzer aber bereits einige Grundlagen schaffen, um den Welpen optimal vorzubereiten. Rituale wie feste Fütterungs- und Ruhezeiten geben Sicherheit und Struktur. Einfache Übungen können im Alltag mit positiver Verstärkung eingeführt werden. Außerdem kann der Welpe an normale Geräusche, verschiedene Menschen und Umgebungen gewöhnt werden. Und auch das schrittweise allein bleiben, um Trennungsängste zu vermeiden, darf ins Training einfließen.
Für ein harmonisches Zusammenleben sollte zudem die gesamte Familie in die Erziehung eingebunden werden.
Das richtige Maß an Eingreifen beim Welpenspiel
Im Spiel untereinander lernen Welpen viel – dennoch ist es wichtig, als Besitzer aufmerksam bleiben. Wenn das Spiel zu rau wird, ein Welpe überfordert ist oder ein Hund ständig dominiert, sollte man eingreifen. Besonders schüchterne oder unsichere Hunde dürfen zudem nicht ohne menschlichen Schutz sich selbst überlassen werden, um Ängste oder Traumata zu vermeiden. Wissen über die Körpersprache hilft dabei enorm, Anzeichen von Stress (z. B. Wegdrehen, Gähnen) frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf reagieren zu können.
Mindestens ein Hundetrainer sollte das Spiel moderieren, aber nicht zu häufig eingreifen, um den Welpen auch Raum für selbstständiges Lernen zu geben.
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Fazit: Welpengruppen – sinnvoll, aber nur mit Konzept
Welpengruppen können eine wertvolle Unterstützung bei der Erziehung eines jungen Hundes sein, vorausgesetzt, sie werden professionell geführt. Sie helfen dabei, Verhaltensprobleme wie Angst oder Aggression zu vermeiden und legen den Grundstein für ein harmonisches Zusammenleben. Doch Hundebesitzer sollten kritisch bleiben und sorgfältig auswählen, welche Hundeschule sie besuchen. Eine gute Welpengruppe fordert die Kleinen, ohne sie zu überfordern, vermittelt Wissen an die Halter und sorgt für ein sicheres, positives Lernumfeld.
Wenn du deinen Neuankömmling optimal fördern möchtest, investiere also Zeit in die Recherche nach einer geeigneten Welpenschule in der Nähe – es wird sich lohnen, für deinen Hund und für dich!
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Ein großer Tag für einen kleinen Welpen 🐾 Es war ein kalter, aber sonniger Morgen, als der kleine Willie das erste Mal seine Nase in die Welt der Hundeschule steckte. Willie war ein quirliger, wuscheliger Welpe, der immer ein bisschen zu neugierig und ein bisschen zu tollpatschig für seine eigenen Pfoten war. Doch heute fühlte er sich plötzlich ganz klein. „Was ist das hier?“ dachte er, als seine Menschen mit ihm auf eine große Wiese gingen, auf der einige andere Hunde schon herumwuselten. Willie zog unsicher an seiner Leine und versuchte, möglichst nah bei seinen Menschen zu bleiben. Denn da waren sie, die anderen Welpen! Ein schwarzer Labrador mit großen Tatzen sprang ausgelassen umher, ein winziger Chihuahua mit spitzen Ohren versteckte sich hinter seinem Menschen, und ein flauschiger Australian Shepherd hüpfte wie ein fliegendes Fellknäuel über die Wiese. Willie war fasziniert – und ein bisschen eingeschüchtert. „Schnuppern ist ja okay,“ dachte er, „aber bitte nicht so stürmisch!“ Die Trainerin erklärte seinen Menschen freundlich, dass die Welpen Zeit bräuchten, um sich kennenzulernen. Willie spürte, wie sie ihn sanft ermutigten, und so wagte er es, seine Nase an den Labrador zu halten. Der schnupperte zurück – und plötzlich war das Eis gebrochen. Vorsichtig wedelte Willie mit seinem Schwänzchen. Überall roch es spannend: nach Gras, nach Leckerchen, nach Hunden und… Moment mal, wer war das? Auf einem Hügel stand ein großer, erwachsener Hund, der alles im Blick hatte. Er war ruhig, souverän und wirkte ein bisschen wie ein Sheriff. „Das ist der Hund von unserer Trainerin“, flüsterten die Menschen. Willie war beeindruckt. „Wow, der sieht aus, als wüsste er genau, was er tut. Vielleicht kann ich auch mal so werden,“ dachte er und schnüffelte neugierig in die Richtung des großen Hundes. Doch keine Zeit zum Grübeln, es ging los! Mit der ersten Übung: Sitz! Die Trainerin zeigte den Menschen, wie sie ein Leckerli über die Nase der Welpen halten sollten, bis der Hintern ganz von allein auf den Boden plumpste. Willie war skeptisch. „Warum soll ich mich hinsetzen, wenn es viel spannender ist, zu hüpfen?“ Doch dann – plopp – setzte er sich hin, und das Leckerli landete prompt in seinem Maul. „Aha! Das ist ja einfach!“ dachte er stolz. Zwischen den Übungen gab es Spielpausen und Willie traute sich mehr und mehr zu. Der Labrador war sein Lieblingsfreund, aber auch der Chihuahua taute auf und wedelte fröhlich. Die Trainerin achtete aber auch wirklich gut darauf, dass nichts Schlimmes passierte. Und so fand Willie es großartig, mit den anderen über die Wiese zu toben, auch wenn er noch nicht so schnell war wie die größeren Vierbeiner. Immer wieder schaute Willie auch zum erwachsenen Hund der Trainerin. Dieser bewegte sich so ruhig und würdevoll, dass der kleine Mann fast ein bisschen ehrfürchtig war. In einer Spielpause wagte Willie dann, näher an ihn heranzugehen. Der Trainerhund schnupperte kurz an Willie, stupste ihn freundlich mit der Nase an und legte sich dann wieder entspannt hin. Und Willie fühlte sich auf einmal ganz mutig: „Wenn er auf mich aufpasst, kann mir sicher nichts passieren!“ Nach der Hundeschule war Willie so müde, dass er fast im Sitzen einschlief. Seine Menschen wickelten ihn in eine kuschelige Decke, setzten ihn vorsichtig ins Auto und fuhren nach Hause. Als Willie dann in seinem Körbchen lag, träumte er von der nächsten Welpenspielstunde. Vielleicht würde er das „Sitz“ noch schneller schaffen. Vielleicht würde der große Hund ihm noch ein paar Tricks zeigen. Und bestimmt würden der Labrador und er wieder Fangen spielen. Eines wusste Willie ganz sicher: Das war erst der Anfang eines großen Abenteuers! 🐾✨ (Copyright Christine Ströhlein) |
![Hundewelpe Willie](https://ideen-mehrhundehaltung.de/wp-content/uploads/2025/01/willie.jpg)
Mehrhundehaushalte: Soll ein älterer Hund mit in die Welpengruppe gehen?
Viele Mehrhundehalter fragen sich, ob es sinnvoll ist, einen älteren Hund mit in die Welpengruppe zu nehmen, wenn die Hundeschule dies erlaubt. Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere vom Charakter des älteren Hundes und den Gegebenheiten der Welpenschule.
Vorteile: Was spricht dafür?
- Orientierungshilfe für den Welpen:
Ein gut sozialisiertes und ruhiges Familienmitglied kann dem Welpen Sicherheit geben, indem es als Vorbild dient. - Förderung der Bindung:
Gemeinsame Aktivitäten stärken die Beziehung zwischen den Hunden und fördern ein harmonisches Zusammenleben im Mehrhundehaushalt. - Stressabbau für den Welpen:
Die Anwesenheit eines vertrauten Hundes kann helfen, Unsicherheiten in der neuen Umgebung der Hundeschule zu reduzieren.
Nachteile: Was spricht dagegen?
- Ablenkung durch den älteren Hund:
Der Welpe könnte sich stärker auf seinen „großen Bruder“ oder seine „große Schwester“ konzentrieren als auf die anderen Welpen oder das Training, was den Lerneffekt verringert. - Überforderung:
Der ältere Hund könnte gestresst oder überfordert sein, wenn er ständig für den Welpen Verantwortung übernimmt. - Ungeeignete Vorbilder:
Ein älterer Hund mit unerwünschtem Verhalten (z. B. Unsicherheit oder Aggression) könnte dem Welpen negative Verhaltensweisen im Zusammentreffen mit fremden Vierbeinern vermitteln.
Voraussetzungen für den älteren Hund
Damit die Teilnahme des älteren Hundes für alle Beteiligten positiv verläuft, müssen daher bestimmte Kriterien erfüllt sein. Der ältere Hund sollte generell sozial verträglich sein und eine souveräne Ausstrahlung haben. Mit der Anwesenheit mehrerer Welpen muss er entspannt umgehen können. Und zu guter Letzt darf er keine Tendenz zeigen, übermäßig beschützend aufzutreten.
Hunde, die bereits in der Vergangenheit positive Erfahrungen mit Welpen gemacht haben, eignen sich besonders gut.
![Welpenschule Trainerhunde](https://ideen-mehrhundehaltung.de/wp-content/uploads/2025/01/welpenschule-aufpasser.jpg)