Unruhige Hunde: Wie bewusstes Atmen helfen kann

VON Christine Ströhlein  - April 17, 2025

Unruhige Hunde benötigen ruhige Menschen! Menschen, die wissen, wie sie sich in problematischen Momenten verhalten.

Bewusstes Atmen ist wichtig, weil es eine direkte Auswirkung auf die eigene innere Ruhe und Körpersprache hat – beides spürt ein Hund sofort. Tiere reagieren sehr sensibel auf die Emotionen und die Energie ihrer Menschen. In schwierigen Situationen, bei Stress oder Angst, kann sich hektische Atmung oder Nervosität schnell auf den Hund übertragen, was ihn in der Folge ebenfalls unsicher oder ängstlich macht.

Durch langsames, bewusstes Atmen können wir aber Ruhe und Gelassenheit signalisieren. Diese innere Ausgeglichenheit wirkt beruhigend auf den Hund und hilft ihm, auch in herausfordernden Momenten entspannt zu bleiben. Dies wiederum stärkt das Vertrauen in uns als Führungsperson.

Just Breathe

Es gibt verschiedene Atemtechniken, einige leicht umzusetzende Varianten möchte ich dir hier gerne vorstellen.

Und wenn du den Anfang einer problematischen Situation mit deinen Hunden erkennst, bleib stehen und … atme!  So nimmst du gezielt Einfluss auf dein eigenes Nervensystem und entspannst. Damit wiederum hilfst du den Vierbeinern, sich zu beruhigen. Und sie können sich besser auf deine weiteren Schritte einlassen. 

Bewusstes Atmen, Atemtechnik

Quadrat-Atmung

Die Quadrat-Atmung, auch bekannt als Boxatmung oder 4×4 Atmung, ist eine einfache und häufig zur Stressreduktion, Fokussierung und Entspannung eingesetzte Technik. Sie hilft dir, deine Gedanken zu beruhigen und deine Konzentration zu verbessern.

  1. Atme langsam und tief durch die Nase ein und zähle dabei bis 4.
  2. Halte die Luft für 4 Sekunden an.
  3. Atme langsam und vollständig durch den Mund aus, während du bis 4 zählst.
  4. Halte die Luft für weitere 4 Sekunden an, bevor du den nächsten Atemzug machst.
  5. Wiederhole diesen Zyklus in der Übungsphase für mindestens 5 Minuten durch, damit du im Notfall schnell darauf zurückgreifen kannst.

4-7-8 Methode

Die 4-7-8 Methode ist eine von Dr. Andrew Weil nach alten Yoga-Techniken entwickelte Atemübung, die hilft, Stress abzubauen, Angstzustände zu reduzieren und auch schneller einzuschlafen. Sie beruhigt sehr schnell das Nervensystem.

  1. Atme ruhig durch die Nase ein und zähle dabei bis 4.
  2. Halte die Luft für 7 Sekunden an.
  3. Atme langsam und vollständig durch den Mund aus und zähle dabei bis 8.
  4. Wiederhole diesen Zyklus danach noch 3x.

Wenn du dir deiner Atmung und ihrer Wirkung, nach innen und außen, bewusstwirst und diese besonders in aufregenden Situationen mit deiner Hundefamilie oder bei genereller Unruhe kontrollieren lernst, strahlst du in diesem Moment Sicherheit aus. Und das wiederum zeigt deinen Vierbeinern, dass sie sich auf dich verlassen und in deiner Nähe beschützt fühlen dürfen.

Unruhige Hunde, Gähnen
Ist der Mensch entspannt, entspannt auch der Hund
Hund beruhigen, Atemtechnik

Tiefes Bauchatmen

Atme langsam und tief durch die Nase ein, sodass sich dein Bauch hebt. Atme ruhig durch den Mund aus und lass den Bauch wieder absinken. Wirkung: Reduziert Stress und aktiviert das parasympathische Nervensystem, das für Entspannung sorgt.

Zählen beim Atmen

Zähle beim Einatmen bis 4, halte den Atem für 4 Zählschläge und atme dann über 4 Zählschläge aus. Dies kann auf 5-5-5 oder 6-6-6 und so weiter gesteigert werden. Wirkung: Schafft einen Rhythmus, der dich erdet und deine Gedanken beruhigt.

Unruhige Hunde
Damit Situationen nicht kippen: Atme bewusst!

Unruhige Hunde und deine Atemwahrnehmung

Schließe die Augen und konzentriere dich ausschließlich auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft durch deine Nase einströmt und wieder ausströmt. Bleibe dabei für 1-2 Minuten ganz im Moment. Dies fördert deine Achtsamkeit und hilft, dich in schwierigen Momenten zu zentrieren.

Dein Atem spiegelt deine innere Verfassung wider. Ein flacher, schneller Atem signalisiert Stress, während ein langsamer, tiefer Atem Ruhe ausstrahlt. Ein Hund nimmt diese Signale auf und passt sein Verhalten entsprechend an. Ob bei einer Hundebegegnung, lauten Geräuschen oder anderen aufregenden Situationen: Wenn du ruhig und gleichmäßig atmest, vermittelst du unruhigen Hunden, dass keine Gefahr besteht. Das gibt ihnen Sicherheit und hilft ihnen, selbst entspannter zu reagieren.

Hundebegegnung Mehrhundehaltung

Bewusstes Atmen hilft dir selbst außerdem, klarer zu denken und präsenter zu sein. Diese Zentriertheit überträgt sich auf deine Hunde, die sich dann ebenfalls besser auf dich fokussieren können. Durch bewusstes Atmen unterbrichst du also die „Spirale“ von Stress, Angst oder Nervosität und schaffst einen neutralen Raum.

Ab sofort heißt es: Atme!

Denn bewusstes Atmen ist ein einfaches, aber unglaublich effektives Werkzeug, um in schwierigen oder aufregenden Situationen Ruhe und Klarheit zu bewahren.

Unruhige Hunde

Der Atem ist – wie du in diesem Beitrag erfahren hast – eng mit unserem Nervensystem verbunden. Er beeinflusst nicht nur unsere körperliche Entspannung, sondern auch unsere emotionale Ausstrahlung. Hunde nehmen unsere innere Verfassung unmittelbar wahr, weshalb unser Atem ein wichtiger Schlüssel ist, um auch sie zu beruhigen und Vertrauen zu stärken.

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